btn_lovelexikon

Suche

Inhalte der Website durchsuchen

suche

Verhütungsmethoden

Nicht jedes Verhütungsmittel ist für jeden geeignet. Oft ist im Laufe der Zeit ein Wechsel des Verhütungsmittels sinnvoll, um es genau auf die  aktuellen Bedürfnisse und Anforderungen abzustimmen.

Hier möchten wir verschiedene Verhütungsmethoden vorstellen:

 

 

Kondom

andere Bezeichnungen: Präservativ / Präsa / Verhüterli / Gummi / Pariser

Das Kondom ist das einzige wirksame Verhütungsmittel gegen ungewollte Schwangerschaften, Infektionen und sexuell übertragbare Krankheiten (HIV/Aids, Tripper, Hepatitis, etc.). Es sollte daher vor allem in sehr jungen partnerschaftlichen Beziehungen bzw. bei kurzen sexuellen Kontakten (One-Night-Stands) immer angewendet werden.

Sicherheit: Bei sachgerechter Anwendung ist ein Kondom sehr sicher. Es besteht aus einem hauchdünnen Gummi oder Latex, d.h. es ist reißfest und undurchlässig. Es gibt Kondome in verschiedenen Ausführungen und Farben, wobei jedoch immer auf das Qualitätssiegel, auf das Verfallsdatum und auf die Lagerbedingungen zu achten ist. Markenkondome sind mit dem Herstellernamen, dem CE-Kennzeichen, der Genehmigungs- und Chargennummer und dem Haltbarkeitsdatum gekennzeichnet.

Erhältlich:

  • manchmal gratis bei Jugendberatungsstellen (z.B. Aids-Hilfe, Lovetour-Bus, etc.)
  • in Apotheken, Drogeriemärkten, Kaufhäusern, Tankstellen, usw.
  • Kosten: ca. EUR 6,- bis 9,- / 12 Stk., latexfreie Kondome ca. EUR 14,- / 5 Stk. (immer CE-Kennzeichen und Ablaufdatum auf der Packung beachten!)


Vorteile:

  • einziger Schutz vor übertragbaren Geschlechtskrankheiten und Infektionen
  • handlich und bei richtiger Anwendung absolut sicher
  • preisgünstig und leicht erhältlich
  • einfach in der Handhabung und ohne Nebenwirkungen
  • in verschiedenen Größen, Farben und Geschmäckern erhältlich
  • auch aus latexfreiem Material, falls eine Latexallergie besteht
  • ideale, verantwortungsbewusste Verhütung mit Doppelwirkung für spontane, verantwortungsvolle, selbstbewusste Menschen jeden Alter, einziges Verhütungsmittel, dessen Anwendung nicht vom Alter des Anwenders beeinflusst wird
  • Verwendung nur bei tatsächlichem Bedarf (im Gegensatz zu hormonellen Mitteln, die man auch bei relativ seltenem Verkehr regelmäßig einnehmen muss)
  • derzeit einziges Verhütungsmittel für den Mann

 Nachteile:

  • Manche Leute empfinden die Anwendung eines Kondoms als unromantisch, manche stört der Geruch nach Gummi; es gibt aber verschiedenste aromatische Duftvariationen wie Erdbeere, Kiwi, Banane, etc.
  • Bei Verwendung mit einfachen Ölen oder Fetten (z.B. Massageöle, Vaseline) wird das Kondom brüchig => kein maximaler Schutz mehr! Alternative: Gleitgels (erhältlich in Drogeriemärkten)
  • große Temperaturempfindlichkeit, daher Kondome keiner Hitze aussetzen (d.h. keine Lagerung im Auto-Handschuhfach, an Plätzen mit direkter Sonneneinstrahlung, am offenen Kaminfeuer, in der Sauna, in Heizkörpernähe, u. ä.). Kondome aus dem Automaten sind häufig extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt, was die Qualität beeinträchtigen kann! Zimmertemperatur und Körpertemperatur (Hosentasche) sind für einen Abend absolut OK, allerdings nicht über längere Zeit! Das Kondom wird sonst zu leicht "verwutzelt" und kann feinste Verletzungen (Haarrisse) erleiden.
  • Scherzkondome (z.B. Noppenkondome, Kondome mit verspielten Ausbuchtungen, etc.) bieten keinen ausreichenden Schutz – deshalb nicht verwenden!

Die richtige Verwendung des Kondoms:

  1. Kondom vorsichtig aus der Verpackung nehmen (Achtung Fingernägel!) und vor dem Geschlechtsverkehr am bereits steifen Penis anlegen
  2. Vor dem Überstreifen das obere Ende des Kondoms mit zwei Fingern zusammendrücken, um Platz für Sperma zu lassen - anschließend das Kondom mit der anderen Hand am Penis abrollen.
  3. Nach dem Samenerguss den Penis gemeinsam mit dem Kondom aus der Scheide ziehen (am Gummiring festhalten).
  4. Gebrauchte Kondome im Restmüll entsorgen und nicht in der Toilette, sonst verstopfen die Kläranlagenfilter und die Toilette zu Hause! Das kann ziemlich teuer werden, wenn jemand zum Auspumpen vom Kanaldienst kommen muss.

"Doppelt hält besser" ist zwar in vielen Lebenslagen eine gute Devise, allerdings nicht bei der Kondomanwendung: Die beiden Kondome reiben aneinander, das Latex wird brüchig und Sex damit unsicher. Ein Kondom kann natürlich nur einmal verwendet werden!

Die häufigsten Anwendungsfehler:

  • Beschädigung des Kondoms beim Öffnen der Packung (mit einer Schere, den Zähnen, rissigen Fingernägeln, etc.)
  • Kondom wird zu kräftig übergezogen statt abgerollt
  • Aufsetzen des Kondoms falsch herum
  • Aufsetzen des Kondoms ohne Herausdrücken der Luft am Reservoir an der Spitze
  • (=> schafft Platz für den Samen!)
  • Festhalten beim Herausziehen des Penis wird vergessen und das Kondom rutscht ab (=> Samen in der Scheide!)

Wann ist das Kondom das geeignete Verhütungsmittel?

  • als Schutz gegen sexuell übertragbare Krankheiten und HIV/Aids
  • für Leute, die young, free and single und in keiner fixen Beziehung sind
  • wenn die Freundin noch keine hormonellen Verhütungsmittel verwenden will
  • für Männer mit Verantwortung
  • für sicheren Verkehr auch bei spontanen sexuellen Abenteuern

Die richtige Verwendung des Kondoms:

  1. Kondom vorsichtig aus der Verpackung nehmen (Achtung Fingernägel!) und vor dem Geschlechtsverkehr am bereits steifen Penis anlegen
  2. Vor dem Überstreifen das obere Ende des Kondoms mit zwei Fingern zusammendrücken, um Platz für Sperma zu lassen - anschließend das Kondom mit der anderen Hand am Penis abrollen.
  3. Nach dem Samenerguss den Penis gemeinsam mit dem Kondom aus der Scheide ziehen (am Gummiring festhalten).
  4. Gebrauchte Kondome im Restmüll entsorgen und nicht in der Toilette, sonst verstopfen die Kläranlagenfilter und die Toilette zu Hause! Das kann ziemlich teuer werden, wenn jemand zum Auspumpen vom Kanaldienst kommen muss.

"Doppelt hält besser" ist zwar in vielen Lebenslagen eine gute Devise, allerdings nicht bei der Kondomanwendung: Die beiden Kondome reiben aneinander, das Latex wird brüchig und Sex damit unsicher. Ein Kondom kann natürlich nur einmal verwendet werden!

Die häufigsten Anwendungsfehler:

  • Beschädigung des Kondoms beim Öffnen der Packung (mit einer Schere, den Zähnen, rissigen Fingernägeln, etc.)
  • Kondom wird zu kräftig übergezogen statt abgerollt
  • Aufsetzen des Kondoms falsch herum
  • Aufsetzen des Kondoms ohne Herausdrücken der Luft am Reservoir an der Spitze
  • (=> schafft Platz für den Samen!)
  • Festhalten beim Herausziehen des Penis wird vergessen und das Kondom rutscht ab (=> Samen in der Scheide!)

Wann ist das Kondom das geeignete Verhütungsmittel?

  • als Schutz gegen sexuell übertragbare Krankheiten und HIV/Aids
  • für Leute, die young, free and single und in keiner fixen Beziehung sind
  • wenn die Freundin noch keine hormonellen Verhütungsmittel verwenden will
  • für Männer mit Verantwortung
  • für sicheren Verkehr auch bei spontanen sexuellen Abenteuern

Pille

Die Pille ist das meistverbreitete Verhütungsmittel in Europa. Sie besteht aus den weiblichen Hormonen Östrogen und Gestagen und ist nach wie vor ein sehr sicheres Mittel zur Schwangerschaftsverhütung. Sie verhindert das Heranreifen von Eizellen und damit den Eisprung. Außerdem verändert sie die Gebärmutterschleimhaut, sodass sich keine Zelle in der Gebärmutter einnisten kann. Der Schleim im Gebärmutterhals wird so zäh, dass keine Samenzellen eindringen können.


Der Frauenarzt/die Frauenärztin überzeugt sich vor dem Verschreiben der Pille davon, dass kein Bluthochdruck, starkes Übergewicht, bestimmte Blut- oder Lebererkrankungen oder eine Blutzuckerkrankheit vorhanden sind.
Große Gefahr besteht bei der Einnahme der Pille für Raucherinnen. Nikotin verursacht schwere Herz- und Kreislaufschäden (z.B. Thrombosen) - dieses Risiko kann durch die Pille verstärkt werden!

Ein Mädchen, das die Pille als Verhütungsmittel wählt, sollte ihrem eigenen Menstruationszyklus drei bis vier Jahre Zeit geben, bevor sie ihn hormonell beeinflusst.


Es gibt verschiedene Arten von Pillenpräparaten, die sich nach der Menge der Hormone und dem Einnahmeschema unterscheiden. Bei allen Produkten setzt eine Art Monatsblutung ein (ohne Eisprung gibt es ja eigentlich keine typische Regelblutung):

  1. Pille: Sie enthält geringe Hormonmengen an Östrogen und Gestagen. Die Dosis wird den einzelnen Phasen des Zyklus angepasst (1-Phasen-Präparat).
  2. Minipille: Sie enthält nur Gestagene und macht den Schleim im Gebärmutterhals für Spermien undurchdringlich. Man hat bei dieser Pille jedoch einen Eisprung! Deshalb ist bei einer Verzögerung der Einnahme von mehr als drei Stunden der Empfängnisschutz nicht mehr sicher gewährleistet.

Sicherheit:


Die Pille ist im Allgemeinen sehr sicher, auch wenn sich die Einnahme fallweise um einige Stunden verzögert (nicht länger als 12 Stunden). Es kann zu einer Beeinträchtigung der Wirkung kommen durch Erbrechen, starken Durchfall oder die Einnahme starker Medikamente (Antibiotika, etc.).
Sobald sich die Einnahme um mehr als 12 Stunden verzögert, ist der Schutz für die nächsten 7 Tage nicht mehr gewährleistet. In diesem Fall sollten so bald als möglich 2 Tabletten eingenommen werden, danach die Einnahme normal weitergeführt werden und beim Sex 7 Tage lang ein Kondom verwendet werden. Die Pille danach macht in dieser Situation wenig Sinn.

Erhältlich:

  • in der Apotheke in 3-Monats- und 6-Monats-Packungen
  • rezeptpflichtig (Ein Rezept bekommst du nach einer Untersuchung beim Gynäkologen, bei der Gynäkologin.)
  • Kosten: ca. EUR 10,- bis 14,- / Monat


Vorteile:

  • hohe Sicherheit
  • regelmäßiger Zyklus
  • schwächere und kürzere Blutungen
  • manchmal Verbesserung des Hautbilds
  • Absetzen der Pille jederzeit möglich

Nachteile:

  • KEIN Schutz vor Geschlechtskrankheiten
  • tägliche Einnahme
  • mögliches Entstehen von Pigmentflecken
  • hochwirksames Medikament mit eventuellen unerwünschten Nebenwirkungen (Erbrechen, Gewichtszunahme, sexuelle Lustlosigkeit, Zwischenblutungen, Spannungsgefühl in den Brüsten, etc.)

Für wen/wann ist die Pille das geeignete Verhütungsmittel?

  • für Frauen, deren Zyklus sich bereits eingependelt hat
  • für Frauen mit regelmäßigem sexuellen Verkehr
  • für fixe Partnerschaften ohne anderweitige sexuelle Kontakte (HIV muss bei beiden Partnern ausgeschlossen werden!)

Pille danach

Die "Pille danach" (Notfallverhütung) bietet die Möglichkeit, eine ungewollte Schwangerschaft maximal 72 Stunden nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr zu verhindern, z.B. wenn ein Kondom geplatzt ist, etc.

Die Wirksamkeit der „Pille danach“ beträgt bei Einnahme 12 Stunden nach dem Verhütungsfehler  ca. 90 %, 48 – 72 Stunden danach nur mehr ca. 60 %. Darum ist es wichtig, schnell zu handeln.
Die Wirkungsweise liegt in der Verzögerung oder Unterdrückung des Eisprungs. Wenn es nach der Einnahme der Pille danach im gleichen Zyklus nochmals zu einem Verkehr kommt, muss unbedingt ein Kondom verwendet werden, weil die Frau sonst schwanger werden kann. Die Pille danach wirkt nur kurzfristig und hat keine Langzeitwirkung.

Die „Pille danach“ hat keinen Einfluss auf eine bereits bestehende Schwangerschaft.

Diese Notfallverhütung enthält nur wenige Hormone und ist sehr gut verträglich. Allerdings ist sie nicht so wirksam, wie eine zuverlässige Verhütung mit Pille, Nuva-Ring, Pflaster oder Spirale. Deshalb ist sie nicht als regelmäßige Verhütungsmethode zu empfehlen. Der eigene Zyklus wird regelmäßig weiterlaufen und einsetzen.

Wenn die Regel nicht kommen sollte, dann sollte man umgehend einen Schwangerschaftstest machen, weil die Wahrscheinlichkeit hoch ist, trotzdem schwanger zu sein, wenn man kurz vor oder während des Eisprunges ungeschützten Sex hatte. In diesem Fall sollte man den Frauenarzt oder die Frauenärztin aufsuchen.

Erhältlich ist die "Pille danach" rezeptfrei in jeder Apotheke. Die Kosten in der Apotheke liegen bei ca. € 13,--. In Österreich sind zwei Präparate auf dem Markt: Vikela® und Postinor®.

Weitere Informationen auf der Homepage der WHO:
www.who.int

Hormonpflaster

auch genannt: Verhütungspflaster
Das Hormonpflaster wirkt genauso wie die Pille. Die Hormone werden langsam und gleichmäßig über die Haut an den Blutkreislauf abgegeben. Das Pflaster wird einmal wöchentlich - drei Wochen hindurch - geklebt und bleibt für sieben Tage auf der Haut. Es kann überall am Körper auf trockene, unbehaarte Stellen geklebt werden, nur nicht auf der Brust! In der vierten Woche wird eine Pflasterpause eingelegt, und es kommt zu einer regelähnlichen Blutung - nicht im Intimbereich tragen.


Erhältlich:

  • in der Apotheke
  • rezeptpflichtig
  • Kosten: ca. EUR 18,- / Monat

Vorteile:

  • nur einmal wöchentlich an die Verhütung denken
  • keine Beeinträchtigung der Wirkung durch Erbrechen, Durchfall und Einnahme von bestimmten Medikamenten

Nachteile:

  • Pflaster klebt manchmal nicht richtig
  • Juckreiz durch den Klebstoff des Pflasters
  • Pflaster wirkt oft schmutzig (durch hängen bleibende Fasern der Kleidung)
  • Nebenwirkungen wie bei der Pille
  • Mögliche Zwischenblutungen

Wann ist das Hormonpflaster das geeignete Verhütungsmittel?

  • bei fester Beziehung und regelmäßigem Geschlechtsverkehr
  • keine Scheu, einen Fremdkörper am Körper zu tragen
  • Menstruationszyklus schon drei bis vier Jahre
  • Bewusstsein, dass das Pflaster nicht vor Geschlechtskrankheiten schützt

Vaginalring

Der NuvaRing® ist ein biegsamer, transparenter Ring (ähnlich wie ein stärkeres Gummiringerl) aus dem Kunststoff Evatane, mit einem Durchmesser von 5,4 cm. Dieser Ring, den die Frau am ersten Regeltag selbst in die Scheide einführt und nach drei Wochen wieder entfernt, gibt jeden Tag eine kleine Menge von zwei Hormonen an die Scheidenschleimhaut ab und verhindert dadurch den Eisprung. Nach der Entfernung setzt die Regelblutung ein. Die ringfreie Pause beträgt max. 7 Tage.


Die Östrogendosis ist so hoch wie bei den niedrigst dosierten Pillen. Der NuvaRing® ist einmal verwendbar - für den nächsten Monat wird ein neuer Ring benötigt. Es ist egal, wie der Ring in der Scheide liegt, er wirkt auf alle Fälle. Wenn eine Frau sich dennoch nicht sicher ist, ob sie den Ring richtig eingesetzt hat, wird der/die Gynäkologe/in sicher helfen.

Erhältlich:

  • in der Apotheke und bei einigen Frauenärzten
  • rezeptpflichtig
  • Kosten: ca. EUR 19,- / Ring

Vorteile:

  • nur einmal im Monat an die Verhütung denken
  • weniger Zwischenblutungen gegenüber den niedrig dosierten Pillen
  • keine Beeinträchtigung der Wirkung durch Erbrechen und Durchfall
  • durch die lokale Anwendung ideal für Frauen mit Magen-, Darm- und Leberproblemen
  • verträgt sich mit allen Verhütungsmitteln (z.B. zusätzliche Verwendung eines Kondoms)

Nachteile:

  • kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten, HIV/Aids
  • Gelegentlich wird der Ring von der Frau oder dem Mann gespürt (wenn das stört, kann er auch während des Geschlechtsverkehrs - aber maximal für drei Stunden - entfernt werden).
  • hohe Kosten
  • Bei Erstbenützung ist während der ersten 7 Tage ein zusätzliches Verhütungsmittel notwendig, da der Schutz noch nicht sofort gegeben ist.
  • Mögliche Scheidenentzündungen
  • Nebenwirkungen wie bei der Pille

Wann ist der NuvaRing® das geeignete Verhütungsmittel?

  • bei fester Beziehung und regelmäßigem Geschlechtsverkehr
  • keine Scheu, einen Fremdkörper im Körper zu tragen
  • Menstruationszyklus schon drei bis vier Jahre
  • Bewusstsein, dass der Ring nicht vor Geschlechtskrankheiten schützt

Implanon

= Verhütungsimplantat

Das Implanon ist ein dünnes, mehrere Zentimeter langes Kunststoffstäbchen in der Größe eines Zündholzes, in dem das Gelbkörperhormon eingebracht ist. Es wird unter der Haut an der Innenseite des Oberarms angebracht und gibt den Wirkstoff in sehr geringen Dosen an den Organismus ab. So wird die Gebärmutterhalsschleimhaut verändert, und es kann dennoch zum Eisprung kommen (da kein Östrogen zugeführt wird).
Der Eingriff wird von der Gynäkologi n/ dem Gynäkologen unter lokaler Betäubung vorgenommen. Das Implanon kann bis zu drei Jahre im Oberarm bleiben.


Erhältlich:

  • beim Frauenarzt
  • Kosten: ca. EUR 212,- (ohne Arztkosten) RECHERCHE

Vorteile:

  • noch höhere Sicherheit als bei der Pille (laut Studien benachbarter Länder)
  • Man muss nicht regelmäßig an die Verhütung denken.
  • Unabhängig von Erbrechen und Durchfall
  • Verwendung auch bei Östrogen-Unverträglichkeit

Nachteile:

  • ähnliche Nebenwirkungen wie bei der Pille (Akne, Kopfschmerzen, Brustspannen, Depressionen, Gewichtszunahme, Lustlosigkeit)
  • bei manchen Frauen sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die Monatsblutung (häufiger und länger, aber auch seltener oder gar nicht)
  • Mögliche Zwischenblutungen

Wann ist das Implanon das geeignete Verhütungsmittel?

  • bei fester Beziehung und regelmäßigem Geschlechtsverkehr
  • keine Scheu, einen Fremdkörper unter der Haut zu tragen
  • Menstruationszyklus schon drei bis vier Jahre
  • Bewusstsein, dass das Implanon nicht vor Geschlechtskrankheiten schützt

Dreimonatsspritze

Die Dreimonatsspritze wird alle drei Monate vom Frauenarzt in den Gesäßmuskel oder in den Oberarmmuskel injiziert und verhindert den Eisprung. Die Dreimonatsspritze ist ein Medikament und darf nur von deiner Ärztin/deinem Arzt verabreicht werden. Die Kosten dafür müssen von Dir selbst getragen werden und werden von der Krankenkasse nicht übernommen.


Erhältlich:

  • rezeptpflichtig
  • wird von/m Gynäkologen/in verabreicht
  • Kosten: ab EUR 13,75

Vorteile:

  • sehr hohe Sicherheit
  • nur alle drei Monate an die Verhütung denken
  • Verwendung auch bei Östrogen-Unverträglichkeit

Nachteile:

  • nach drei Monaten kein sicherer Schutz mehr => genaues Einhalten der Frist!
  • mögliche Unverträglichkeit aufgrund der hohen Hormonmenge
  • Nebenwirkungen wie Schmierblutungen über mehrere Monate
  • Nach Beenden dieser Verhütungsmethode kann es lange dauern (zum Teil mehrere Monate), bis sich der Zyklus wieder einpendelt!
  • sehr unterschiedliche Ansichten der Experten bezüglich der Dreimonatsspritze

Wann ist die Dreimonatsspritze das geeignete Verhütungsmittel?

  • bei fester Beziehung und regelmäßigem Geschlechtsverkehr
  • Menstruationszyklus schon drei bis vier Jahre
  • Bewusstsein, dass die Dreimonatsspritze nicht vor Geschlechtskrankheiten schützt
  • Bewusstsein über die Nebenwirkungen und genaue Einhaltung der 3-monatigen Frist

Diaphragma

Das Diaphragma zählt zu den so genannten Barriere-Methoden und ist ein kleiner "Latexhut" mit einem elastischen Ring, der wie eine Schutzwand vor dem Gebärmuttereingang sitzt und so den Spermien den Weg versperrt.
Da es dieses Verhütungsmittel in mehreren Größen gibt, muss es der/die Gynäkologe/in passen. Es wird bis zu zwei Stunden vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt (liegt direkt vor dem Muttermund) und sollte spätestens 8 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr wieder entfernt werden - jedoch nicht gleich danach!


Das Diaphragma wird immer in Kombination mit einer Spermien abtötenden Creme verwendet, die auf den Ring und innerhalb des Diaphragmas aufgetragen wird. Nach dem Entfernen wird es unter klarem Wasser abgewaschen und sauber, trocken und dunkel aufbewahrt. Es sollte regelmäßig auf kleine Risse oder Löcher überprüft werden (Frauenarzt/ärztin oder selbst).
Erhältlich:

  • rezeptfrei in der Apotheke in 3 verschiedenen Größen, allerdings ist die dazugehörende Creme in Österreich nicht mehr erhältlich.
  • Kosten: ca. EUR 35,- (Gel ca. EUR 10,-)
  • Die für den eigenen Muttermund geeignete Größe sollte vom Frauenarzt festgestellt werden.

Vorteile:

  • keine Nebenwirkungen
  • lange verwendbar (ca. 1 Jahr)
  • wird nur angewendet, wenn es auch zum Geschlechtsverkehr kommt
  • in Kombination mit der Samen abtötenden Creme relativ sicher
  • kein Eingriff in das Körpergeschehen

Nachteile:

  • nicht geeignet für völlig spontanen Sex (Das Diaphragma sollte je nach verwendetem Spermizid noch einige Stunden nach dem Geschlechtsverkehr in der Scheide verbleiben, aber nie länger als 24 Stunden getragen werden.)
  • Das Diaphragma muss bei mehrmaligem Geschlechtsverkehr jedes Mal gesäubert und die Samen abtötende Creme neu aufgetragen werden.
  • sorgfältige Pflege
  • kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten

Wann ist das Diaphragma das geeignete Verhütungsmittel?

  • bei Unverträglichkeit von Pille oder Spirale
  • wenn keine dauerhafte Verhütung gewünscht wird
  • für Frauen, die ihren Körper gut kennen und kein hormonelles Verhütungsmittel verwenden wollen
  • wenn Spontaneität beim Sex nicht so wichtig ist

Portiokappe

Eine weitere Barriere-Methode ähnlich dem Diaphragma ist die Portiokappe – eine Halbkugel aus Gummi mit einem etwas anderen Aussehen und einer anderen Materialbeschaffenheit. Sie wird von der Frau selbst über den Muttermund gestülpt und saugt sich dort fest - so wird die Muttermundöffnung verschlossen. Auch hier muss eine Einschulung durch den Gynäkologen vorgenommen werden.
Die Portiokappe wird ausschließlich mit einer Samen abtötenden Creme verwendet, die auf die Kappe aufgetragen wird. Sie kann bis zu zwei Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden und darf erst sechs bis acht Stunden danach wieder entfernt werden - muss vor jeder Blutung entfernt werden.


Erhältlich:

  • rezeptfrei in der Apotheke in 3 verschiedenen Größen
  • auch als Einmal-Portiokappe (nur einmal verwendbar, ähnlich wie ein Kondom verpackt)
  • Kosten: ca. EUR 40,- bis 60,- (Einmal-Portiokappen sind günstiger)

Die für den eigenen Muttermund geeignete Größe sollte seitens des/der Frauenarztes/ärztin festgestellt werden.
Vorteile:

  • keine Nebenwirkungen
  • lange verwendbar (ca. 1 Jahr)
  • wird nur angewendet, wenn es auch zum Geschlechtsverkehr kommt
  • in Kombination mit der Samen abtötenden Creme relativ sicher
  • kein Eingriff in das Körpergeschehen

Nachteile:

  • nicht geeignet für spontanen Sex (muss ca. 2 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden)
  • Die Portiokappe muss bei mehrmaligem Geschlechtsverkehr jedes Mal gesäubert und die Samen abtötende Creme neu aufgetragen werden.
  • sorgfältige Pflege
  • kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten

Wann ist die Portiokappe das geeignete Verhütungsmittel?

  • bei Unverträglichkeit von Pille oder Spirale
  • wenn keine dauerhafte Verhütung gewünscht wird
  • für Frauen, die ihren Körper gut kennen und kein hormonelles Verhütungsmittel verwenden wollen
  • wenn Spontaneität beim Sex nicht so wichtig ist

Lea contraceptivum

Das Lea Contraceptivum ist ebenfalls eine Barriere-Methode und erst seit einigen Jahren auf dem Markt erhältlich. Dabei handelt es sich um eine handtellergroße Verhütungskappe aus Silikon, die in einer Originalgröße verfügbar ist, welche sich automatisch dem Muttermund anpasst.
Das Lea Contraceptivum wird wie das Diaphragma vor den Muttermund gesetzt und saugt sich dort an. Durch ein Abflussventil können Sekrete und Menstruationsblut abfließen. Das Entfernen erfolgt mittels einer integrierten Kontrollschlaufe.
Die Verwendung einer spermaabtötenden Creme erhöht die Sicherheit um 0,7 %. Die Creme darf dabei jedoch nicht in den Ausgang des Abflussventils gelangen. Die Reinigung erfolgt mit Seife und lauwarmem Wasser.


Erhältlich:

  • rezeptfrei in der Apotheke
  • Kosten: EUR 76,88 (Gel ca. EUR 10,-)

Vorteile:

  • gilt als sehr sicher, da die Gefahr des Verrutschens nicht gegeben ist
  • muss nicht angepasst werden (nur in einer Größe erhältlich, die sich selbst anpasst)
  • kann bis zu 48 Stunden in der Scheide belassen werden und ebenso lange zur Verhütung eingesetzt werden

Nachteil: Es sollte nach sechs bis neun Monaten ein neues Lea Contraceptivum gekauft werden, da Verfärbungen und Gerüche entstehen können.

Wann ist das Lea Contraceptivum das geeignete Verhütungsmittel?

  • für Frauen, die ihren Körper gut kennen und kein hormonelles Verhütungsmittel verwenden wollen
  • wenn Spontaneität beim Sex nicht so wichtig ist

Spirale

Die Spirale wird vom Frauenarzt/ der Frauenärztin durch den Muttermund hindurch in die Gebärmutter eingesetzt - am besten während der Monatsblutung, weil dann der Muttermund leicht geöffnet ist und so die Spirale leichter und schmerzfreier in die Gebärmutter eingesetzt werden kann. Sie kann bis zu fünf Jahre im Körper bleiben, kann aber jederzeit vom Gynäkologen, der Gynäkologin entfernt werden.
Für junge Frauen, die noch keine Kinder haben, ist die Spirale KEIN geeignetes Verhütungsmittel und wird nur in besonderen Fällen auch bei jungen kinderlosen Frauen eingesetzt.
Es gibt die Spirale in unterschiedlichen Größen - von ca. 2,5 bis 3,5 cm. Der Schaft ist mit einem feinen Kupferdraht umwickelt. Die Wirkungsweisen sind je nach Spiralenart etwas unterschiedlich.
Die Spirale verändert den Muttermundschleim, sodass nur wenige Samenzellen in die Gebärmutter eindringen können. Außerdem blockiert sie den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, damit im Falle einer Befruchtung das Einnisten der Eizelle verhindert wird. Weiters gibt sie kleine Mengen an Kupfer (durch den Kupferdraht) ab, welche die Beweglichkeit der Spermien stört.

Erhältlich:

  • kann nur von Gynäkologe/in eingesetzt werden
  • Kosten: ca. EUR 150,- bis 210,- (davon EUR 50,- Arzthonorar)

Vorteile:

  • Man muss nicht regelmäßig an die Verhütung denken.
  • Der natürliche eigene Zyklus bleibt erhalten.

Nachteile:

  • anfangs Schmierblutungen und leichte Krämpfe möglich (Körper muss sich an den Fremdkörper gewöhnen)
  • erhöhtes Risiko für Entzündungen und Eileiterschwangerschaften
  • regelmäßige Kontrollen
  • Bei Schwangerschaft trotz Spirale besteht die Gefahr einer Fehlgeburt (beim Ziehen der Spirale, aber ebenso, wenn die Spirale nicht entfernt wird).

Wann ist die Spirale das geeignete Verhütungsmittel?

  • für Frauen, die bereits ein oder mehrere Kinder geboren haben
  • für Frauen, die ihren Menstruationszyklus nicht hormonell beeinflussen wollen
  • keine Scheu, einen Fremdkörper in sich zu haben
  • Wunsch nach langfristiger Verhütung
  • bei fester Beziehung und regelmäßigem Geschlechtsverkehr
  • Bewusstsein, dass die Spirale nicht vor Geschlechtskrankheiten schützt

Hormonspirale

Die Hormonspirale gibt es seit 1997. Sie verbindet die Wirkung von Pille und Spirale und ist mit einem kleinen Hormondepot ausgestattet, welches das Gelbkörperhormon freisetzt. Der Eisprung wird dadurch nicht verhindert. Ähnlich wie die herkömmliche Spirale wird sie in die Gebärmutter eingesetzt und ist bis zu fünf Jahre wirksam. Auch die Hormonspirale wird während der Menstruation vom Gynäkologen eingesetzt. Die Hormonbelastung ist dabei fünf Mal geringer als bei einer Minipille, so dass der natürliche Monatszyklus kaum gestört wird.


Erhältlich:

  • kann nur vom Gynäkologen eingesetzt werden
  • Kosten: ca. EUR 204,- (inkl. Arzthonorar)
  • Hormonspirale Mirena: EUR 300,- / 5 Jahre (ohne Arztkosten)

Vorteile:

  • größere Sicherheit als bei der herkömmlichen Spirale
  • geringeres Risiko von Entzündungen (entzündungshemmendes Hormon Gestagen im Hormondepot)
  • zentrale Wirkung der Hormone in der Gebärmutter (werden nicht über den Verdauungstrakt aufgenommen => niedrigere Hormon-Dosierung)
  • Manche Frauen empfinden eine schwächere oder sogar ganz ausbleibende Monatsblutung als Vorteil.
  • Unabhängig von Erbrechen und Durchfall
  • Niedrige Hormonabgabe
  • Keine Einnahmefehler
  • Kurze Regel, weniger Schmerzen
  • Verwendung auch bei Östrogen-Unverträglichkeit

Nachteile:

  • schwierigeres Einsetzen
  • Nebenwirkungen (Schmierblutungen, vorübergehende Akne, Kopfschmerzen, Spannungsgefühle in den Brüsten)
  • Manche Frauen empfinden eine schwächere oder sogar ganz ausbleibende Monatsblutung als Nachteil.

Wann ist die Hormonspirale das geeignete Verhütungsmittel?

  • für Frauen, die bereits ein oder mehrere Kinder geboren haben (Ausnahmen bestimmt der Gynäkologe)
  • für Frauen, die hormonell verhüten wollen
  • keine Scheu, einen Fremdkörper in sich zu haben
  • bei Wunsch nach langfristiger Verhütung
  • bei fester Beziehung und regelmäßigem Geschlechtsverkehr
  • Bewusstsein, dass die Hormonspirale nicht vor Geschlechtskrankheiten schützt

Basaltemperatur-Methode

Diese Methode zählt zu den natürlichen Methoden der Familienplanung. Man "berechnet" damit die fruchtbaren Tage im Zyklus der Frau.
Jeden Morgen wird die Aufwachtemperatur (Basaltemperatur) gemessen, um so den Eisprung feststellen zu können. Ab dem dritten Tag mit um einige Zehntel höherer Temperatur (d.h. drei Tage nach dem Eisprung) bis zur nächsten Monatsblutung ist nicht mit einer Empfängnis zu rechnen. Gemessen wird die Temperatur entweder im Mund, in der Scheide oder im After, aber immer an derselben Stelle und immer zur selben Tageszeit!
Bei genauer Anwendung ist diese Methode sicher, allerdings besteht das Risiko, dass der Temperaturverlauf des Körpers falsch interpretiert wird: bei Fieber, Messen zu einer unüblichen Zeit, bei zu kurzer Nachtruhe, nach übermäßigem Alkoholgenuss, bei Erkältungen, etc.
Die Anwendung dieser Verhütungsmethode ist nur ratsam in Kombination mit der Schleim-Methode.


Vorteile:

  • kostengünstig
  • keine Auswirkungen auf den natürlichen Zyklus
  • keine Nebenwirkungen

Nachteil: erfordert sehr viel Disziplin, Erfahrung und Genauigkeit

Schleimmethode

Diese natürliche Methode der Familienplanung besteht darin, jeden Tag den Schleim zu prüfen, der sich in der Gebärmutter bildet und am Scheidenausgang fühlbar ist. Der Schleim verändert sich im Laufe des Zyklus, woran die Fruchtbarkeit "abgelesen" werden kann. Der Schleim wird mit den Fingern getestet, d.h. die Frau muss ihren Körper sehr, sehr genau kennen.
Die Empfängniszeit reicht bis zum Ende des dritten Tages nach dem Höhepunkt der Schleimveränderung. Ab dem vierten Tag danach kann ungeschützter Geschlechtsverkehr erfolgen.
Bei konsequentem Umgang ist die Methode relativ sicher, bedarf jedoch unbedingt einer genauen Beratung beim Frauenarzt bzw. bei bestimmten Beratungsstellen. Die Schleimbeobachtung kann verfälscht werden durch Entzündungen, Einnahme schleimlösender Mittel, Pilzinfektionen, durch sexuelle Erregung, am Tag nach einem Geschlechtsverkehr oder nach der Anwendung eines Diaphragmas.
Die alleinige Anwendung dieser Methode ist nicht sicher - es empfiehlt sich die Kombination mit der Basaltemperatur-Methode.

Knaus-Ogino-Methode

Diese weitere natürliche Methode der Familienplanung ist auch bekannt unter dem Namen Kalender-Methode oder Rhythmus-Methode. Dabei wird die fruchtbare Zeit der Frau auf der Grundlage des Zyklus der letzten sechs Monate (genau aufgezeichnet!) berechnet. Diese Methode ist jedoch sehr unzuverlässig!

Wann ist eine natürliche Methode der Familienplanung das geeignete Verhütungsmittel?

  • für Frauen, die ihren Zyklus und Körper sehr gut kennen und sehr genau sind
  • bei sehr regelmäßigem Zyklus
  • bei sehr regelmäßigem Lebensrhythmus (gleiche Schlaf- und Aufwachzeiten, keine Medikamente, wenig Alkohol)